In früheren Jahren verirrte sich ab und an ein Bergschaf, das im Bereich der Taufersbergalpe geälpt wurde, auf die felsigen Spitzen der heutigen, wohl daher so genannten Schafalpenköpfe. Im Jahre 1975 errichtete die DAV-Sektion Mindelheim den erlebnisreichen und heutzutage sehr beliebten Klettersteig.
Der zerklüftete und raue Hauptdolomit, der die gesamte Palette seines Facettenreichtums zeigt und die ausgeklügelte Wegführung des Klettersteiges sorgen für das besondere Klettersteigerlebnis.
Der traumhafte Rundumblick zum gegenüberliegenden Allgäuer Hauptkamm bis hin zum Gottesackerplateau im Kleinwalsertal, lassen eine Begehung des Eisenweges einmalig werden.
Aufgrund seiner Länge gilt der Klettersteig als anspruchsvoll, auch wenn er nach internationaler Norm nur als mäßig schwierig bis schwierig eingestuft wird. Der Klettersteig ist mit unzähligen Drahtseilsicherungen (verteilt ca. 400m), etlichen Klammern und Stiften sowie einigen Stahlleitern versichert. Obwohl er über eine Vielzahl an kleineren und einigen ausgedehnten Steilpassagen verfügt, ist der Klettersteig nur in einzelnen Abschnitten richtig ausgesetzt. Aufgrund seiner Wegführung, die sich in weiten Teilen unmittelbar auf dem Grat befindet, ist man vor Steinschlag größtenteils sicher.
Entlang einer luftigen Wegführung über den Grat, führt der Steig nun über viele durch Stahlseile und Tritthilfen gesicherte Passagen weiter Richtung mittlerer Schafalpenkopf. Die Brücke die dabei überquert werden muss, wird von vielen als Höhepunkt des Klettersteiges gesehen und verschafft ein beliebtes Fotomotiv. Der Brückenübergang, der bereits von der Terrasse der Fiderepasshütte spektakulär beobachtet werden kann, stellt sich allerdings als weniger dramatisch heraus als gedacht. Anschließend führt der Klettersteig mithilfe von Eisenbügeln und Drahtseilen durch eine senkrechte Felswand, bevor sich der Steig zum mittleren Schafalpenkopf hin, zeitweise vereinfacht und dabei zum Durchatmen einlädt. Die Überschreitung des mittleren Gipfels, ist durch abschüssige Felsplatten, einige senkrechte Wandstellen und luftige Gratabschnitte geprägt. Der grasige, flachere Gipfelaufbau des mittleren Schafalpenkopfes selbst eignet sich gut zur wohlverdienten Pause – hoch über dem Wilden- und Rappenalptal. Der weitere Übergang zum südlichen Nachbarn eignet sich immer wieder dazu, die herrliche Bergsicht in die Allgäuer Alpen ausgiebig zu genießen. Der Rundumblick auf den Allgäuer Hauptkamm, von der Trettachspitze bis zum Biberkopf im Süden, bis hin zum Hochifen und Gottesackerplateau im Norden ist einzigartig und wohl einer der schönsten, nicht nur in den Allgäuer Alpen.
Zunächst noch dem Krumbacher Höhenweg folgend, führt der Anstieg nach der Fiderescharte nach rechts. Knapp unterhalb des Grates, steigt hier der Weg über ein zwei Kehren zum Klettersteigeinstieg empor. Im schroffen, felsigen Gelände geht es über den breiten Gipfelaufbau und über die Nordwestflanke des nördlichen Schafalpenkopfes (mit 2.320m der höchste aller Schafalpenköpfe) steil nach oben. Zwei Steilstufen und etliche Stahlseilsicherungen erfordern bereits hier höchste Konzentration. Im oberen Bereich angekommen, geht es einige Meter vor dem eigentlichen Gipfel, hoch oberhalb der Fiderepasshütte in die Nordwestwand des nördlichen Schafalpenkopfes. (Achtung: der Gipfelanstieg ist nicht versichert, Klettersteig nicht verlassen!)
Am südlichen Schafalpenkopf angekommen, steigt der Weg über eine schroffe Grasflanke und eine Leiter, die tief nach unten führt, zum Ende des Klettersteiges. Am Ende der Leiter und damit dem Wandfuß angekommen, geht es über sonnige Grasmatten zum Kemptner Köpfle. Es ist empfehlenswert, die Klettersteigausrüstung erst nach der Besteigung des Kemptner Köpfles abzulegen. Im Anschluss an den Gipfel sind noch einmal einige Meter durch Stahlseile versichert. Vorsicht ist hier vor allem bei nassen Verhältnissen geboten. Anschließend darf die Konzentration etwas nachlassen. Über die Kemptner Scharte ist es nicht mehr weit bis zur Mindelheimer Hütte, die auf der Sonnenterrasse oder in der gemütlichen Stube zur wohlverdienten Einkehr einlädt.