Die Nachbarn im Süden
Von der Widdersteinhütte führt der Weg ein kleines Stück bergab, dann angenehm flach in Richtung Koblat. Auf Höhe des Gemstlpasses zweigt die Hüttenverbindung nach rechts ab, auf dem Höhenplateau bleibend. Wer vom Kleinwalsertal aufgestiegen ist, hat das Gefühl sich recht weit ab der nächsten Talsiedlung – tief in den Bergen zu bewegen. Umso mehr überrascht es, tief unten im benachbarten Lechtal, die Straßen, Autos und Häuser von Hochkrumbach zu erblicken. Hier zeigt sich die Nähe zu den Lechtaler Nachbarn. Der Weg zieht sich weiter leicht bergauf, bergab, mal rechts mal links über die ausgedehnte Scharte zwischen dem Kleinwalser- und dem Lechtal. Vor allem im Bergfrühling begeistert das Höhenplateau durch eine Vielfalt an Bergblumen, die auch den unbescholtenen Bergtourengeher zum Blumenliebhaber werden lassen.
Grenzenlos Allgäuer Alpen
Im Kontrast zu den farbenprächtigen Schönheiten am Wegesrand bestechen die mächtigen Hauptdolomit-Gipfel des Widdersteins und des Biberkopfes am Allgäuer Hauptkamm mit ihren schroffen Steilhängen auf Fels und Gestein. Gegen Ende des Koblats am sogenannten Gemstkoblach angekommen, lohnt sich der Blick nach Süden. Unscheinbar liegt hier die Grenze zwischen Vorarlberg, Tirol und Bayern. Hier steht am Haldenwanger Eck der Grenzstein Nummer 147, der zeitgleich den südlichsten Punkt Deutschlands markiert. Nach kurzem, unmerklichen Aufstieg führt der Bergpfad zu einer Wegegabelung am Walser Geißhornjoch.
Tageshöhe erreicht
In den südlichen Flanken des Walser Geishorns angekommen, ist die Maximalhöhe des Tages erreicht. Während einer flachen Querung hat man die Möglichkeit, herrliche Ausblicke ins Rappenalptal und auf den eindrucksvollen Biberkopf bis hin zum Allgäuer Hauptkamm, ausgiebig zu genießen. Anschließend steigt der Weg wieder felsiger und steiniger bergab. Im Wildengund, einem Kar unterhalb des Geishorns und Angererkopfes, sind mit etwas Glück Steinböcke zu beobachten. Auch die Mindelheimer Hütte etwas unterhalb gelegen, ist hier schon – noch ein Stück entfernt – zu erkennen. Nun beginnen die letzten Meter des genüsslichen Abstieges bis zur Schutzhütte.