Von der Schwende in Mittelberg ist es nicht weit bis zum Bergheim Moser am Eingang des Wildentales. Von hier führt ein gut befestigter Alpweg über die Wiesalpen tiefer ins Tal.
Der abwechslungsreiche Wegverlauf über Bergwälder, Bäche und Bergwiesen sowie der Ausblick auf die imposanten Ostwände des Elfers und Zwölfers lassen dabei keine Langeweile aufkommen.
Kurz unterhalb der Fluchtalpe beginnt der alpine Anstieg zur Schutzhütte. Auf den ersten angenehmen Metern steigt der Weg über einige Kehren parallel zum Wildenbach, in zunehmend durch Latschen und Büschen bewachsenem Gelände ins hintere Wildental auf. Dabei gewinnt man unmerklich an Höhe. Während kurzer Pausen lässt sich der Ausblick über das Wildental und auf den gegenüberliegenden Ifen genießen. An der malerisch gelegenen, hinteren Fluchtalpe angekommen, ergibt sich die Möglichkeit während der nächsten, recht flach verlaufenden Wegstrecke wieder etwas Kraft zu schöpfen. Dabei lassen sich das friedliche Hochtal und die bunten Alpweiden der hinteren Wildenalpe, umringt von imposanten Felsgipfeln, in vollen Zügen genießen.
Recht bald steigt der nun wieder zunehmend steile Anstieg, über ein Schotterfeld zum unteren Ende der Kemptner Scharte auf. Nach einigen mühsamen Kehren mündet der Bergsteig in das felsige, abschüssige Gelände der Kemptner Scharte. Hier führt der Weg eingebettet in den Felswänden steil nach oben. Ausgesetzte Passagen sind mit Tritthilfen und Stahlseilen gesichert. Ab und an kann man in der luftigen Scharte junge Steinböcke beobachten, die hier vor allem an heißen Sommertagen in den angenehmen Schattenhängen spielen. Aufgrund der hohen Konzentration die man auf diesem schwierigeren Wegabschnitt haben sollte, gewinnt man unbemerkt an Höhe.
Oben an der Kemptner Scharte angekommen wird man augenblicklich und ausgiebig für den beschwerlichen und nicht ganz einfachen Anstieg belohnt. Das traumhafte Panorama ins Rappenalptal, auf den gegenüberliegenden Biberkopf und den Allgäuer Hauptkamm mit seinen mächtigen Felsgipfel, lassen die Anstrengungen in Sekunden entschwinden. Das beste: etwas unterhalb in Richtung Rappenalptal liegt sie – die Mindelheimer Hütte. Nach einer viertel Stunde bergab endet der Hüttenanstieg auf der Sonnenterasse oder in der gemütlichen Wirtsstube der Alpenvereinsschutzhütte.