Bereits bei der Tourenplanung (Gehzeiten + Zeitreserven) sollte der frühere Einbruch der Abenddämmerung / Dunkelheit beachtet werden.
Mit dem Ende des Alpsommers ist der Herbst nicht mehr weit. In den Tallagen zeigen sich die Bergwälder allmählich von ihrer goldenen Seite. Die einzigartig frische Luft, oft ausgezeichnete Fernsicht, stabile Wetterlagen und angenehme Tagestemperaturen in den Bergen sorgen dann oft noch einmal für ideale Tourenbedingungen. In den Hochlagen der Allgäuer Alpen bestehen dann allerdings schon zunehmend herbstliche Verhältnisse. Die Tage werden kürzer. Nachts ist zunehmend mit frostigen Temperaturen zu rechnen. Erster Schnee und temperaturabhängige Vereisungen erschweren dann zunehmend die Verhältnisse
Erster Schneefall
Ab der zweiten Septemberhälfte steigt die Wahrscheinlichkeit für einen ersten Schneeeinbruch im hochalpinen Gelände. Die dann bereits empfindlichen Temperaturen lassen auch die Schneefallgrenze sinken. Regen wird von Schneefall abgelöst. Grundsätzlich ist Schneefall in den Hochlagen der Allgäuer Alpen auch in den Sommermonaten nichts Außergewöhnliches. Meist taut dieser nach wenigen Stunden oder Tagen wieder ab. Im Herbst dauert die Schneeschmelze für gewöhnlich um ein Vielfaches länger. Nicht selten bleibt der erste Schnee in besonders kalten und schattigen Gebieten auch bis zum heran nahenden Winter liegen.
Sinkende Werte
Auch wenn in den Tallagen im Herbst noch angenehm warme, spätsommerliche Temperaturen herrschen, ist es in den Hochlagen oftmals schon empfindlich kalt. Nachts sinkt das Thermometer allmählich in den Minusbereich, die Zeit der zweistelligen Tageshöchstwerte geht ihrem Ende zu. Es sinken aber nicht nur die Temperaturen. Auch der Stand der Sonne wird von Tag zu Tag niedriger. In nordseitigen Lagen wird es zunehmend schattiger. Nasse Wegabschnitte oder auch feuchtes Gras trocknen dann oft nicht mehr ab. Bereits vorhandener Schnee oder Altschnee taut nur ganz langsam. In Kombination mit frostigen Temperaturen ist dann bereits mit hart gefrorenen Schneefeldern oder Vereisungen zu rechnen.
Bergtouren im Spätherbst
Mit Schließung der Schutzhütten werden viele - im Sommer vorhandene Aufstiegshilfen - zur Überwinterung oder Wartung abmontiert. Vor allem fehlende Brückenübergänge, aber auch einmal ein fehlendes Stahlseil oder ein abgebauter Wegweiser erschweren die Begehbarkeit mancher alpinen Weganlagen und setzen höhere Anforderungen an den Bergsteiger.
Bereits bei der Tourenplanung (Gehzeiten + Zeitreserven) sollte der frühere Einbruch der Abenddämmerung / Dunkelheit beachtet werden.
Abhängig von den Witterungsverhältnissen und den Temperaturen ist im Herbst mit hart gefrorenen Schneefeldern oder örtlichen Vereisungen zu rechnen. Insbesondere in den Morgenstunden oder in Schattenlagen!
Im Herbst gehören Mütze, Handschuhe und auch einmal eine zusätzliche Lage Kleidung in den Rucksack.
Feuchtes Gras oder nasse Wegabschnitte trocken im Herbst gar nicht mehr oder nur noch sehr langsam ab. Vor allem Bergtouren mit exponierten Wegpassagen erfordern eine umsichtige Tourenplanung!
Abhängig von den Niederschlagsmengen und in Kombination mit schlechten bis sehr schlechten Sichtverhältnissen kann bei Neuschnee auf vielen alpinen und hochalpinen Wegen Ortkenntnis zur Voraussetzung werden (dann wenn Wegmarkierungen bzw. Wegverläufe schneebedeckt sind)! Bei extremen Neuschneemengen ist örtlich mit Lawinengefahr zu rechnen! Achte auf die aktuellen Wetterprognosen um keine Überraschung zu erleben!
Einige Brücken, Stahlseile oder auch Wegweiser müssen über den Winter abmontiert werden. Einzelne Alpinwege setzen deshalb nach Schließung der Hütten erhöhte Ansprüche an den Bergsteiger.
Im Bergsportbericht findest Du alle wichtigen Informationen über die Verhältnisse auf den Wanderwegen und dem alpinen Wegenetz im Gemeindegebiet Oberstdorfs. Die handgemachten Wetterinfos garantieren eine hohe Trefferquote! Darüber hinaus findet man alle Infos zu den Alpen, den Schutzhütten oder den Infrastruktureinrichtungen rund um Oberstdorf.