Bleiben sie auf den markierten Wegen und vermeiden Sie dichtes Gebüsch oder hohes Gras!
Die Zecke gehört zur Familie der milbenartigen Spinnentiere. Der Parasit lebt in der freien Natur etwa drei bis fünf Jahre, ist jedes Jahr vom Frühjahr bis Spätherbst aktiv und durchläuft dabei verschiedene Stadien. In der Natur sind die Zecken vor allem im hohen Gras, im Gebüsch oder im Unterholz bevorzugt entlang von Waldrändern, an Bachläufen oder auf Lichtungen anzutreffen. Hingegen mancher Behauptung klettern Sie nie höher als 1,50m. Hier warten Sie auf ihre bevorzugten, wildlebenden Wirtstiere. Leicht bekleidete Wanderer, Bergsteiger oder andere Freizeitsportler abseits der ausgebauten Wege sind Zufallsopfer der kleinen Blutsauger. Einmal auf dem Wirt abgesetzt beginnt das Tierchen sofort damit, nach einer geeigneten Anzapfstelle zu suchen. Bevorzugte Einstichstellen sind geschützten Plätze wie bspw. am Kopf, hinter den Ohren oder auch im Genitalbereich.
Die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) ist die gefährlichste Krankheit die von Zecken übertragen werden kann. Zumeist wird der Körper aber auch mit den grippeähnlichen Symptomen einer Infektion alleine fertig. Unbemerkt und unbehandelt kann ein schwerer Krankheitsverlauf allerdings auch bis zum Tode führen. Vor FSME kann man sich durch eine Impfung schützen. Gegen die Borreliose existiert dagegen kein Impfschutz. Auch diese durch Zecken übertragene Krankheit macht sich durch erkältungsähnliche Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen bemerkbar und wird häufig vom körpereigenen Immunsystem abgewehrt. Schwerere Befunde werden mit Antibiotika behandelt.
Im Jahr 2009 wurde der gesamte Landkreis Oberallgäu zum FSME-Risikogebiet. Seit diesem Zeitpunkt wird von der ständigen Impfkommission (STIKO) und dem Gesundheitsamt Oberallgäu allen Personen, die sich viel in der freien Natur aufhalten und insbesondere in zeckenexponierten Gebieten unterwegs sind, empfohlen, sich gegen das FSME-Virus impfen zu lassen. Für Spaziergänger oder Wanderer, die sich ausschließlich auf gut befestigten Wegen aufhalten, ist generell von einer wesentlich geringeren Gefährdung auszugehen. Bergsteiger, die naturnahe Wege nutzen, können die Gefahr einer FSME-Infektion auf ein Minimum reduzieren, indem sie Abstecher ins weglose Gelände durch Gestrüpp, Unterholz oder hohes Gras grundsätzlich vermeiden! Durch das wärmer werdende Klima sind neuerdings FMSE Ansteckungen bereits oberhalb von 1.000 Metern bekannt. Allerdings tragen ab dieser Höhe immer weniger Zecken den Erreger in sich. In den Hochlagen der Allgäuer Alpen leben keine Zecken.
Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch zu einem Zeckenbiss kommen, ist es wichtig, zunächst einmal Ruhe zu bewahren und überlegt zu handeln! Grundsätzlich ist es von Vorteil, die Zecke möglichst schnell wieder zu entfernen. Im Zweifel empfiehlt es sich aber sicherlich, dafür einen Arzt aufzusuchen. Zecken können am besten mithilfe spezieller Zeckenzangen oder –karten, aber auch mit einer üblichen Pinzette entfernt werden. Hierzu sollte man die Zecke so nahe wie möglich an der Haut fassen um sie anschließend langsam und ohne Drehen (hierzu existieren unterschiedliche Meinungen) heraus zu ziehen. Sehr wichtig ist eine nachfolgende Desinfektion der Stichstelle. Sicherheitshalber ist ein Arztbesuch empfehlenswert! Keinesfalls sollten Sie die Zecke überhastet zerquetschen oder Hilfsmittel wie Öl oder Klebstoff zur Tötung des Tieres einsetzen. Alle genannten Maßnahmen führen zu einer intensiveren Übertragung möglicher Krankheitserreger.
Bleiben sie auf den markierten Wegen und vermeiden Sie dichtes Gebüsch oder hohes Gras!
Tragen Sie geschlossene Schuhe!
Sicherheitshalber ist geschlossene (lange Hosen evtl. langärmelige Hemden) sowie helle Kleidung (hierauf lassen sich Zecken einfacher finden) von Vorteil.
Nach einem Aufenthalt im dichten Gebüsch oder hohen Gras sollte man sich gründlich absuchen.
Hunde und Katzen können Zecken in die Wohnung einschleppen!
Nach einem Stich sollte die Zecke rasch wieder entfernt werden. Mit der Dauer des Saugens nimmt die Erregerübertragung zu. Bei kreisrunder Rötung der Einstichstelle (auch Tage oder Wochen später) sollten Sie unverzüglich einen Arzt aufsuchen.