Der Hindelanger Klettersteig wurde in den Jahren 1973 bis 1978 von der Alpenvereinssektion Allgäu / Immenstadt und der Nebelhornbahn errichtet und im Jahr 2003 – zu seinem 25 jährigen Jubiläum – überholt. Der Steig erfordert neben entsprechender Ausrüstung und Erfahrung sowie Sicherheit im hochalpinen Gelände, absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Wo erforderlich, ist der Weg durch Stahlseile, Haken und Leitern gesichert. Obwohl er nach einer internationalen Norm überwiegend als mäßig schwierig, auf kurzen Stücken als schwierig bezeichnet wird, gilt der Steig aufgrund seiner Länge jedoch als anspruchsvoll. Eine Begehung ist unter normalen Verhältnissen von Juni bis Oktober möglich, dabei ist stets auf stabile Wetterverhältnisse – vor allem im Hinblick auf die Gewittergefahr – zu achten!
Auf dem Steig angekommen, führt der „eiserne Weg“ auf dem Grat zum westlichen Wengenkopf über die ersten, ausgesetzten Kletterpassagen. Vom Gipfel, der bei guter Sicht Rundblicke von der Zugspitze bis in die Schweiz ermöglicht, geht es über den felsigen Kamm entlang der Stahlseilsicherungen, über Leitern, Felsscharten und exponierte Gratpassagen Richtung des östlichen Wengenkopfes.
Für Einsteiger die sich für die ca. 2 stündige Schnupperunde entschieden haben, führt hier der erste Zwischenabstieg über das Koblat zurück zur Seilbahn Station Höfatsblick.
Nach Auffahrt mit der Seilbahn bis zur Gipfelstation hat man am Nebelhorn Gipfel die Möglichkeit, den gesamten, felsig-einschüchternden Gebirgskamm und damit den Verlauf des Hindelanger Klettersteiges bis hin zum Großen Daumen zu überblicken. Unterhalb der Station quert ein kleiner Bergpfad in Richtung Einstieg.
Nach Beginn der Tour mit den ersten einfachen Kletterstellen gelangt man zum eigentlichen Einstieg, einer etwa 10m hohen Leiter hinauf zum Grat des westlichen Wengenkopfes. Spätestens hier ist das Anlegen der Klettersteigausrüstung empfehlenswert.
Wer den Klettersteig bis zu seinem Ende durchführt, hat von hier noch eine Menge Steighilfen, Drahtseilsicherungen und Eisenleitern vor sich. Im Abstieg vom östlichen Wengenkopf erreicht die Via Ferrata den niedrigsten Punkt des Bergkammes. Zum Abschluss erfordert das erklettern einer luftigen Felsformation und die Querung eines mageren Feldbandes noch einmal höchste Konzentration und eine gute Kondition, bevor wir das Ende der „Via Ferrata“ unterhalb des großen Daumens erreichen.
Für sportlich ambitionierte Bergsteiger mit einer exzellenten Ausdauer ist es möglich die Klettertour über den kleinen Daumen und die Rotspitze bis zum Breitenberg, oberhalb von Hinterstein zu verlängern
Wir waren mit der Kamera am Hindelanger Klettersteig auf dem Nebelhorn unterwegs, um Dir die Fazination Klettersteig näherzubringen.
Der Hindelanger Klettersteig wird eröffnet. Ein Bericht von Uli Auffermann.